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Schamgefühle
„Es möge sich die Erde auftun, damit ich darin versinken kann.“ So oder so ähnlich hat es wohl schon fast jeder einmal erlebt. Ein stark empfundenes Gefühl der Verlegenheit durch eine vermeintlich peinliche Äußerung, Handlung oder Situation.
Freud'sche Versprecher, ungewollte Körpergeräusche, Kleckern oder geöffneter Hosenschlitz hat schon so manchen die Schamesröte ins Gesicht getrieben. Doch sind diese Missgeschicke meist nicht so nachhaltig tragisch, denn Scham zu empfinden ist ganz natürlich, wenn gegen gesellschaftliche Konventionen grob verstoßen wird.
Anders sieht es bei länger anhaltenden Schamgefühlen aus, die entstehen können z.B.:
wenn jemand einen auslacht, entehrt, entwürdigt, ausschließt oder bloßstellt,
wenn jemand zum Opfer einer Gewalttat wird,
wenn eine Leistungsminderung aufgrund einer Krankheit oder Alter auftritt,
durch einen stark empfundenen Mangel oder Makel,
durch schulisches oder berufliches Scheitern.
Zumeist wird versucht den schambehafteten Grund zu verheimlichen. Doch das Verbergen und sich zu verstellen kostet sehr viel Kraft.
Bei Aufdeckung löst das aufkommende Schamgefühl Stresssymptome aus. Der Körper reagiert z.B. mit heftiger Gesichtsröte, Stottern, Zittern, Herzrasen, erhöhte Atemfrequenz und Schwindel, gesenktem Kopf oder Blick. Gerne möchte man sich jetzt ganz schnell in Luft auflösen.
Ein Übermaß an Schamgefühlen kann die Lebensfreude erheblich einschränken.